Tanken

Betucht mit schwarzer Nacht ist Frankreich im Süden.
Durch schweren Nebel, der Regenwinter platscht,
dickliche Wassertropfen in Rinnsalen die Scheiben hinunter,
ein stetes Geräusch von Motorgischtundregen.
So fährt die Kiste immergleich, immerfort.

Ich halte.

Ein Dach gegen die dunkle Unendlichkeit,
flach und neonschimmernd darunter,
klobig anthrazite Klötze mit aufgezäumten Schläuchen,
Zapfpistolen, kühl und bereit, schlummern in ihren Halftern,
stumpfe Spuren in weichem Metall.

Kleine rote Lichtdioden zeugen von Wachsamkeit.
Es tönt ein leises Piep Piep Piep Piep –
Piep Piep Piep Piep – Piep Piep Piep Piep …
Starte mich – erlöse mich.

Ich tanke.

Hin und wieder vorübergleiten zwei Lichtkegel,
gefolgt vom Surrenderreifen,
erscheinen und verschwinden in der Zeit,
gemeinsam durch die Nacht.

30. Januar 2021 | Wort